Kieferorthopädie für Kinder und Jugendliche

Je früher Fehlstellungen von Zähnen und Funktionsstörungen des Kiefers erkannt und behandelt werden, umso geringer ist in der Regel der Behandlungsaufwand. Eine Behandlung im Kindes- Jugendalter bietet zudem den Vorteil, dass noch Einfluß auf das Kieferwachstum genommen werden kann.

Bei extremen Fehlstellungen, auch verursacht durch Lutschgewohnheiten oder vorzeitigen Milchzahnverlust, sollte der kleine Patient schon vor der Einschulung beim Kieferorthopäden vorstellig werden. Hier können oft mit einfachen Behandlungsmaßnahmen wie spielerischen Muskelübungen, Mundvorhofplatten oder einfachen Zahnspangen in kurzer Zeit große Erfolge erreicht werden. Bei muskulären Fehlfunktionen oder Sprachstörungen überweisen wir  zum Logopäden.

Ansonsten ist eine Erstvorstellung beim Kieferorthopäden im Alter von 8 Jahren sinnvoll. Ein guter Zeitpunkt für die Erstvorstellung ist, wenn noch die letzten Milchbackenzähne vorhanden sind, denn diese halten oft eine wertvolle Platzreserve vor, die evtl. später benötigt wird.
Normalerweile beginnt dann die eigentliche Behandlung mit 10-11 Jahren, abhängig von der individuellen Entwicklung des Kindes und dem Durchbruchsbefund der Zähne.

Die aktive Behandlungsphase beträgt in der Regel etwa 3-4 Jahre. In dieser Zeit sollten alle vorgesehenen Behandlungsschritte abgeschlossen sein.

Bei verzögertem Zahnwechsel, schwieriger und umfangreicher Behandlung, aber auch bei unzureichender Mitarbeit des Patienten kann sich die Behandlungsdauer verlängern.

In jedem Fall muss nach Abschluss der aktiven Behandlung – wenn alle Zähne korrekt stehen – das Ergebnis während der sog. Retentionsphase mit einer Haltespange für die Nacht bis zum Wachstumsabschluss und oft auch darüberhinaus stabilisiert werden.